Kürzlich habe ich eine Diskussion in einem Forum verfolgt, in der es um den richtigen Galgen für ein leichtes Blitzsetup ging. Leicht meinte in diesem Fall einen Systemblitz, einen Funkauslöser und eine passende Softbox wie z.B. die Aurora Firefly 65cm.
Zusammen also keine zwei Kilo. Aber was bedeutet das nun für den Galgen, den man benötigt, um so ein verhältnismäßig kleines Setup über die Kamera zu bringen?
Hier gibt es natürlich wie immer mehrere Optionen, die je nach Auswahlkriterien ihre Stärken ausspielen. Ich zeige Euch hier einmal drei mögliche Lösungen, die ich selbst auch in Verwendung habe.
Zuerst kommt die offensichtliche und einfachtse Variante, das sogenannte Combi-Boom-Stativ von Manfrotto (Manfrotto 420CSU Galgenstativ Combi + G100). Der Vorteil an diesem Stativ ist die Möglichkeit, es sowohl als normales Stativ, als auch als Galgen einzusetzen. Durch ein spezielles Neigegelenk ist es möglich, den oberen Stativteil abzukippen und so als Querausleger zu verwenden. Praktisch, oder?
Der Vorteil dieser Variante liegt eindeutig in der Vielseitigkeit. Der Nachteil ist die eingeschränkte Tragkraft des Galgens, die aber erst mit schwereren Blitzköpfen relevant wird. In Summe eine absolute Empfehlung für die oben beschriebene Aufgabe.
Die nächste Variante ist eigentlich kein richtiger Galgen sondern vielmehr eine Kombination von Stativ und Verlängerungsarm. Mit dem Manfrotto D520 40″ Extension Arm, einem E650 6″ Pin und einem zweiten D200 Griphead, kann man sich seinen Ausleger für ein vorhandenes Stativ selbst zusammenstellen. Kostenpunkt etwa 80 Euro. Ein stabiles Stativ sollte allerdings bereits vorhanden sein.
Vorteil hier snd die überschaubaren Investitionskosten, Nachteil ist die beschränkte Reichweite des Auslegers von gerade mal einem Meter. Wer sich aber nur unter das Licht stellen möchte, ohne dass die Stativsäule ständig im Weg ist, könnte damit eine ausreichende Lösung gefunden haben.
Als letztes möchte ich noch den Avenger Mini Boom D600 ins Feld führen. Hier benötigt man ebenfalls ein (sehr) stabiles Stativ und wie bei allen Lösungen auch ein gutes Gegengewicht bzw. Beschwerung für das Stativ. Von der Qualität des Galgens ist diese Lösung unbestritten die hochwertigste. Sie hat die längste theoretische Auslegerweite und ist im Gegensatz zum Combi-Boom komplett aus Chromsstahl. Bei vorhandenem Stativ ist es eine noch überschaubare Investition (ca. 130 Euro bei online Shops) und eine Investition für´s Leben. Nachteilig ist das Gewicht. Wenn man mit einem vernünftigen Stativ arbeitet, kommen schnell 8-10kg zusammen. Ich nutze die Kombination aus D600 und C-Stand bevorzugt im Studio, aber mit einem etwas leichteren Stativ ginge es auch für draußen.
Bei meiner gezeigten Lösung befindet sich am Ende noch ein F830 Neiger, der ein Positionieren der Blitze einfacher macht. Ist aber kein Muss 🙂
Natürlich gibt es noch zig andere Lösungen, aber das hier sollte mal ein Mix aus klassichen Lösungen mit ggfs. nicht so bekannten Varianten sein. Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen kurzen Informationen ein wenig Licht ins Dunkel der Suche nach einem passenden Galgenstativ bringen und wünsche Euch viel Spaß beim Fotografieren.
Euer
PeterTaylor